Chemie News vom 05.11.2008
5. November 2008Chemie-News vom 27.11.2008
27. November 2008Chemie News vom 12.11.2008
Nitroverdünnung
Nitroverdünnung ist momentan sehr knapp.
Hintergrund: Durch die deutliche Reduktion im Automobilbau ist der Bedarf an Lacken erheblich zurückgegangen und somit auch an Lösemitteln.
D.h. Nitroverdünnung steht als Abfallprodukt aus den Lackierereien nicht mehr in dem Maße zur Verfügung und es muß mit Frischware gemischt werden, was deutlich teurer ist.
Natriumfluorid 98/100
Natriumfluorid 98/100 ist im Einkauf um über 7% gestiegen.
Preisfixierung bei div. Produkten
Seitens einer unserer Vorlieferanten haben wir für nachfolgende Produkte eine Preisfixierung bis Ende 2009.
Bei Salzsäure 37% chem. rein mit einem Preisanstieg von plus 7,5%.
Bei Salzsäure 31% techn. wird es vorausichtlich keine Preisbewegung bis Ende 2009 geben.
Bei Eisen-III-Chlorid-Lösung 40% steht eine Preiserhöhung von ca. 12-13% an, dann aber fix bis Ende 2009.
Natronlauge
Ein Produzent informierte uns, dass die Preise für das Lagergeschäft ab dem 01.11.2008 um über 12% steigen werden.
Dieser Preis ist unseres Erachtens trotz der schwierigen Lage ein ‚Abwehrpreis‘. Dieser Produzent zeigt aber keinerlei Kooperation. Die Aussage ist, dass andere bereits auch die Preise erhöht haben oder erhöhen werden, und das von seiner Seite sogar die Möglichkeit auf ‚Force Majeure‘ im Dezember besteht.
Es sollen durch den Wegfall des „Chlorgeschäftes“ wohl auch finanzielle Defizite ausgeglichen werden.
Auch andere werden wohl eine Preiserhöhung vornehmen, diese steht aber im Moment noch nicht fest …
Diese Aussage hat bis jetzt allerdings nur ein Produzent getätigt!
Märkte Flüssig und Fest Anorganika
Es gibt zur Zeit zum Teil deutliche Nachfragerückgänge in einigen Bereichen von Rohstoffen, die auch zu niedrigeren Rohstoffpreisen führen. Jedoch kommt es in vielen Märkten und bei den Verbrauchern nicht zu den erwarteten Preisrückgängen.
Das liegt einmal an den ganz bewußt deutlich reduzierten Kapazitäten seitens der Hersteller, um ein ‚Gleichgewicht zur Nachfragesitutation‘ abbilden zu können. Man kennt das von der OPEC.
Zum anderen sind viele Läger der Produzenten und Zwischenhändler noch mit Waren der alten Preiskalkulation gefüllt. In vielen Fällen setzten diese Vorlieferanten auf Liefersicherheit und reagierten mit einem Lageraufbau, wie auch viele Kunden, um vertragliche Verpflichtungen und die allgemeine Versorgung ihrer Kunden sicherstellen zu können.
Zudem laufen jetzt zum Ende des Jahres viele Kontrakte in und für 2008 aus, so dass alle Produzenten diese Situation für eine generelle Neukalkulation nutzen. Auch gibt es eine Tendenz auf Produzentenseite nur noch große Mengenkontrakte mit wenigen Marktteilnehmern zu machen und die restliche Produktion direkt zu verschiffen. Wohin auch immer. Dabei sprechen dann Aussagen über längerfristige Produktions-, Preis- oder Mengenentwicklungen von 8 Wochen(!) eine eigene Sprache.
Einzelne Rohstoffe bzw. Produkte:
Phosphate werden im Augenblick auf den Weltmärkten leichter gehandelt, die Nachfrage nach Düngemitteln ist jetzt sehr reduziert, trotzdem sind die Preise nicht nennenswert reduziert worden.
Auch die Nachfrage nach PVC ist so gut wie „zusammengebrochen“. Hintergrund sind die erheblich zurückgefahren Bauaktivitäten und des Automobilbaues bei denen PVC-Produkte in großem Stil zum Einsatz kommen. Dadurch, dass PVC nicht mehr bzw. kaum benötigt wird, ist das Kuppelprodukt Natronlauge nicht mehr zu produzieren, bzw. fällt nicht mehr ab. Bei diesem, für die deutsche Wirtschaft sehr wichtigen Ausgangsstoff ist die Reduktion der Nachfrage aus allgemeinkonjunktureller Sicht nicht entscheidend für den Preis. Dieser wird schlicht definiert aufgrund der zurückgefahren Kapazität und der damit für die übrigen Nachfrager gekappten Verfügbarkeit.
Somit sind die Produktionen für Ätznatron erheblich eingeschränkt. Eine Verfügbarkeit gibt es nur nach Abstimmung, Vorlaufzeiten 3-5 Wochen gehören zum Alltag. Neukunden, d.h. Kunden die vorher nicht beliefert wurden werden abgelehnt. Dieses führt z.B. trotz eines allgemeinen Nachfragerückganges zu Preiserhöhung. Dies wird in den nächsten Wochen für Ätznatron definitiv geschehen, wenn sich nicht nachvollziehbar, für die Produzenten, die Perspektiven verändern.
Auch Schwefel ist auf den Weltmärkten günstiger geworden. Daraus eine Schwefelsäure zu machen ist per dato genauso teuer und eng wie zuvor. Im Vorgriff auf Kapazitätsreduzierungen im Ruhrgebiet bleibt der Schwefelsäurepreis konstant. Aussagen zur weiteren Entwicklung werden nur für einen Zeitraum von maximal 8 Wochen getroffen.
Wir werden, wie auch in der Vergangenheit, uns ständig bemühen Ihnen einen marktgerechten Preis unter den Bedingungen von Qualität und Verfügbarkeit zu bieten. Insbesondere die Versorgung mit einigen Produkten ist weiterhin eine eminent wichtige Aufgabe, der wir uns für Sie gerne stellen.